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Aquarell 1 mal 1

In diesem Bericht findest du eine grobe Übersicht, mit welchen Begriffen du dich auseinander setzen musst, wenn du in die Welt der Aquarellmalerei eintauchst. Da ich schon einige Jahre mit Aquarell male und auch Kurse gebe, hat sich einiges Wissen bei mir angesammelt, das ich dir gerne weitergebe. Bei einigen Begriffe habe ich mich im Internet schlau gemacht. Die Quelle findest du ganz am Schluss. Ich erhebe keinen Anspruch auf die Vollständigkeit des Berichtes im Thema Aquarell! Dieser Text soll eine kurze Übersicht geben und dir meine Tipps und Tricks zeigen. Wundere dich nicht, dass ich ab und zu meinen Onlineshop verlinkt habe! Ich denke einfach, dass es dir helfen könnte, eine konkrete Materialempfehlung von mir zu erhalten. Gerade wenn man sich "neu" mit der Aquarellmalerei beschäftigt, können meine Empfehlungen etwas Licht ins ganze Thema bringen. :)

 

 

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Wasserfarbe und Aquarell? Das mag sich jeder mal fragen, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Einfach beantwortet ist der Unterschied die Menge an Farbpigmente. Je mehr Farbpigmente eine Farbe enthält, desto wertvoller ist die Farbe. So ist auch der Preisunterschied erklärt. Und je mehr Farbpigmente, desto weniger Farbe muss ich schlussendlich „nehmen“. Beim Malen mit Aquarellfarben nehme ich nur ganz wenig Farbe und darum ist so ein Näpfchen auch so ergiebig. Typischerweise wird beim Aquarellieren viel Wasser eingesetzt - je nach Technik mal mehr und mal weniger. 

 

Im Internet bin ich über eine sehr logische Definition, was der Unterschied zwischen Wasserfarbe und Aquarellfarbe ist, gestolpert:

 

„Wasserfarben sind deckender, als Aquarellfarben“

 

...und

 

„Bei Wasserfarben malt man mit Farbe, die mit Wasser gemischt wird.

Beim Aquarell malt man mit Wasser, das mit Farbe gemischt wird.“

 

Ich glaube schon diese zwei Sätze definieren ganz gut, was der Unterschied ist.

Näpfchen oder Tuben

Aquarellfarben kann man entweder in Näpfchen oder in Tuben kaufen.

Hier gilt: beides sind die „gleichen“ Farben. Das eine im Näpfchen ist einfach „getrocknet“, das andere in der Tube quasi „nass“. Bei grösseren Flächen ist es natürlich einfacher, wenn man die Farbe von einer Tube anmischen kann. 

Bei den Näpfchen spricht man von halben Näpfchen (die kleinen) und von ganzen Näpfchen (die grossen).

 

Ich brauche sehr gerne die VanGogh Pocket Boxen. Die sind handlich und man kann die Aquarellkästen wunderbar in den Urlaub mitnehmen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis finde ich einfach unschlagbar! Hier findest du eine Auswahl: zum Shop

 

Mischpalette

Wenn man einen Aquarellkasten kauft, ist im Deckel meistens eine Vorrichtung um die Farben anzumischen. Es gibt aber auch einzelne Mischpaletten. Die einen Mischpaletten sind aus Plastik (günstiger) und die edleren sind aus Porzellan. Die aus Porzellan haben den Vorteil, dass sich die Farbe besser auf der Palette verteilt und sich nicht wie beim Plastik sammelt. Ist etwas schwer zu erklären, wenn ihr mit den beiden Materialien schon mal gemalt habt, dann wisst ihr, von was ich reden ;O)

Die Porzellanmischpaletten sind in der Regel eher teuer, als Alternative reicht ein weisser Teller von deinem Service oder das der Oma…

 

Nicht putzen!

Die getrocknete Farbe auf einer Mischpalette oder auf einem Teller kann man ganz einfach wieder mit etwas Wasser „erwecken“. Die Farbe wird also nicht schlecht!

Wasser

Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich nehme normales Leitungswasser. Die einen schwören aber auf destilliertes Wasser oder sogar auf Meerwasser. Es gibt wohl einen Unterschied, wie sich die Aquarellfarbe verhält, je nach dem welches Wasser man benutzt. Ich selber habe es noch nicht ausprobiert. Das Meer ist leider nicht gleich um die Ecke…

 

Ich nehme zwei Gläser. Das eine ist das Schmutzwasser, da wird der Pinsel ausgewaschen. Das andere ist das „schöne“ Wasser, mit dem ich die Farbe anmische. Ich wechsle aber sehr schnell das Wasser, da ich schmutziges Wasser irgendwie nicht so leiden mag…aber jedem das seine!

 

Andere Aquarellkünstlerinnen nehmen das eine Glas für die warmen Farbtöne und das andere Glas für die kalten Farbtöne. Versuche selbst mal aus, was für dich besser geht!

Pinsel

Es gibt grundsätzlich drei Pinsel-Ober-Typen (Material):

 

  • Echthaar-Pinsel (meistens Rotmarderhaar)

 

  • Synthetikhaar-Pinsel (Synthetische Haare)

 

  • Mischhaar-Pinsel (ein Gemisch von Echt- und Synthetikhaar)

 

Der Echthaar-Pinsel ist der Porsche unter den Aquarellpinseln. Die Haare nehmen viel Wasser resp. Farbe auf und geben die Farbe langsam wieder ab. Der Vorteil davon ist, dass man nicht so oft absetzen muss, um neue Farbe aufzunehmen.

 

Der Synthetikhaar-Pinsel ist der günstige unter den Pinseln, aber gerade für die Anfänge gut geeignet. Die Vorteile dieses Pinsels ist, die hohe Flexibilität und die oft gute Spitze (für präzises malen). Für meine Letterings benutze ich eigentlich ausschliessliche synthetische Pinsel (Kum Memory Point)

 

Der Mischhaar-Pinsel vereint die guten Eigenschaften der Echthaar-und Synthetikhaarpinsel zu einem günstigeren Preis. 

 

Wassertankpinsel

Der Wassertankpinsel hat eine synthetische Spitze, die unterschiedlich gross/fein sein kann. Im hinteren Bereich kann man Wasser einfüllen. Der Pinsel hat einen stetigen Wasserfluss. Der Wassertank ist nicht immer geeignet, gerade wenn ich den Wasserfluss kontrolliert haben möchte. Für Handletterings sind die Wassertankpinsel aber gut geeignet, besonders diesen mag ich sehr!

 

In unserem Shop haben wir verschiedene Pinsel, die ich gerne selber benutze. Schau gerne vorbei :)

 

Papier

Für meine Aquarelle verwende ich am liebsten rundum geleimte Blöcke. Der Vorteil dieser Blöcke ist, dass das Papier nicht so fest wellt, wenn es mit viel Wasser in Berührung kommt. Die Struktur des Papiers verändert sich wegen der Feuchtigkeit und darum lässt die Spannung nach. Wichtig ist es, dass man das Gemalte erst nach dem Trocknen vom Block löst. Dabei nimmst du am besten ein Falzbeil oder Brieföffner und fängst beim „Loch“ (dort wo es keine Leimung hat) an.

Wenn man keinen 4fach geleimten Block hat, kann man das Papier rundum auf einen Untergrund kleben. Am Besten nimmst du etwas, was du flexibel weglegen kannst (z.B. Klemmbrett). Nimm also nicht unbedingt dein Tisch als Unterlage, es sei denn du kannst dein Aquarell dort problemlos trocknen lassen.

Für das Kleben kannst du verschiedene Klebebänder wie Washitape, Nassklebeband oder auch Klebeband für Tapeten (von Tesa, rosa) nehmen. Achte dabei, dass es nicht zu fest klebt, denn sonst verreisst du das Papier, wenn du das Klebeband lösen möchtest. Damit das Klebeband nicht mehr so fest klebt, kannst es auf deine Kleidung kleben. Danach sollte es nicht mehr so fest auf dem Papier kleben und dennoch einen schönen Rand machen. Am Besten probierst du es vorher aus, bevor du das Klebeband auf dein finales Werk klebst.

 

Es gibt bei den Papieren verschiedene Qualitätsmerkmale bzw. Unterschiede. Die wichtigsten Rohstoffe sind:

  • Zellulose
  • Baumwolle

Grundsätzlich kann man sagen: je mehr Baumwollenanteil im Papier vorhanden ist, desto hochwertiger und teuerer ist es.

Auch „schluckt“ es mehr Wasser, resp. die Farbe trocknet weniger schnell. Das kann natürlich einen Vorteil sein, wenn man die Farben ohne Rand ineinander fliessen möchte. Dann kann man grundsätzlich die Farbe (kommt auch auf die Farbe drauf an) besser wieder lösen, wenn das Papier einen höheren Anteil an Baumwolle drin hat. 

Mein Lieblingspapier mit 100% Baumwolle ist das Fabriano Artistico. Von der Marke Magnani haben wir neue 100% Baumwollpapiere. Diese mag ich auch sehr. Was besonders spannend ist, sind die speziellen Formate. NEU im Shop haben wir ein RUNDES Format!!

 

Das Aquarellpapier aus Zellulose ist aber nicht schlechter, als das Baumwollpapier. Es kommt immer darauf an, welche Technik man malt. 

Gerade für Anfänger oder auch für weniger nasse Techniken ist das Aquarellpapier aus Zellulose wunderbar. Ich selber benutze oft Papier mit 100% Zellulose von VanGogh oder einen höheren Anteil davon. 

 

Die Oberfläche hängt vor allem mit der Pressung des Papiers ab. Dabei gibt es zwei verschiedene Pressung:

  • Cold pressed: dieses Papier hat eine leicht strukturierte Oberfläche
  • Hot pressed: dieses Papier ist fast nicht strukturiert, wird z.T. auch als „satiniert“ deklariert. Dieses Paper ist vorallem für weniger nasse Techniken und auch für ein Handlettering geeignet. Viele nehmen auch bewusst hot Pressed, wenn sie ein Werk scannen möchten.

 

verschiedene Techniken

Lasieren

Die stark verdünnten Farbschichten werden in mehreren Schritten übereinander gemalt. Das Übereinanderlegen von wässrigen Farben in Schichten, die jeweils getrocknet sind, nennt man lasieren.

Lavieren

Lavieren bedeutet, dass man eine abgestufte oder gleichmässig gefärbte Fläche erstellt, wobei die Farbe beim ganzen Prozess nass sein muss. Man erhält dadurch eine nahtlos abgestufte farbige Fläche von dunkel nach hell bzw. eine gleichmässig eigefärbte Fläche mit einer oder mehreren Farben. Diese Technik kannst du zum Beispiel gut für Hintergründe benutzen.

Nass in Nass

Die Nass in Nass Technik ist die meist verwendete Technik in der Aquarellmalerei. Man malt nicht in Ebenen, wie beim Lasieren, sondern lässt einzelne Farben bewusst in einander fliessen. Diese Technik ist ein Abenteuer, denn man weiss nie wirklich, ob sich die Farbe so verhält, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat. Je nässer die Farbe ist, desto stärker ist auch der Farbverlauf. Als erster Schritt wird das Papier mit einem Pinsel, oder einem Schwamm nass gemacht. Für diese Technik lohnt sich ein rundum geleimter Block.

weisse Flächen im Aquarell

Eigentlich gibt es in der Aquarellmalerei keine weisse Farbe. Ich sage „eigentlich“, da in vielen Aquarellfarbkasten ein Weiss enthalten ist. Warum auch immer…

 

Wenn man in der Aquarellmalerei weisse Bereiche will, dann braucht das gute Vorausplanung und Vorstellungskraft. Man lässt die weisse Stelle einfach aus. 

 

Es gibt auch ein sogenanntes Maskingfluid, das man ganz zuerst auf das Papier malt. Wenn dieses Maskingfluid (meistens hellblau) getrocknet ist, übermalt man das Ganze mit Aquarellfarbe. Wenn das Kunstwerk getrocknet ist, kann man das Maskingfluid wegrubbeln und voilà die weisse Stellen sind gezaubert. Das Maskingfluid gibts im Fläschchen oder als Marker.

 

Quellen:

www.easy-aquarell.de

www.maedchenkunst.de

www.salvas-art.blogspot.com

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